Warum Fahrplanbetrieb ?

Das Spiel der meisten Modelleisenbahner ja geht so:
Man sucht sich eine schöne Lok aus, dazu die passenden Wagen, und man dreht damit ein paar Runden auf den gebauten Strecken, dann vielleicht noch eine zweite und eine dritte Garnitur usw.

Wir gehen in unserem Spielkonzept einige Schritte weiter in Richtung Vorbildnähe:
Bei der großen Bahn fährt kein Zug, ohne dass nicht ein Sinn dahinterstecken würde, und auch niemals ohne einen Fahrplan. Das betrifft nicht nur immer wiederkehrende Zugleistungen wie S-Bahn, ICE oder Güterzüge, sondern auch Einzelleistungen, wie eine Leerlokfahrt, Schulungsfahrten, Zirkuszüge oder Castortransporte.

Da wir ja im Aufbau unseres „Arrangements“ eine imaginäre Strecke abbilden, fällt es nicht schwer, sich betriebliche Situationen und Zusammenhänge auszudenken, die zu dieser Strecke passen. Das betrifft den Personenverkehr ebenso wie den Güterverkehr, und auch Sonderverkehre können dabei eine Rolle spielen.

Vor jedem Treffen macht also der Fahrplanmacher einen Fahrplan, der jede Zugbewegung auf die Minute genau plant. Darin enthalten sind natürlich auch die Besonderheiten bestimmter Züge, z. B. Kurswagenbewegungen, mitzuführende Eilgutwagen, natürlich auch die Güterzüge, aber auch Sonderverkehre wie Schotterzüge, Holzzüge, Rübenverkehre, Museumsfahrten etc. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Tatsache, dass ja unsere Strecken einspurig sind und Zugbegegnungen nur in Bahnhöfen möglich sind. Und deshalb sollte der Fahrplan auch eingehalten werden, weil je nach Umfang der Verspätungen die geplanten Zugbegegnungen und Gleisbelegungen in den Bahnhöfen aus den Fugen geraten können.

Als logische Konsequenz dieser Betriebsform wird eine Uhr benötigt, die allerdings etwa 5 Mal schneller läuft als die Echtzeit, damit der Betrieb kurzweilig und abwechslungsreich bleibt.

Und damit alles wie geplant abläuft, wacht über den ganzen Betrieb wie beim Original ein Zugleiter, ohne dessen Segen keine Zugbewegung stattfinden kann. Jeder Lokführer muss ihm per Telefon seine Fahrtwünsche mitteilen und sich eine entsprechende Zustimmung einholen.

Das alles umzusetzen erfordert ein bisschen Übung und Einarbeitung, aber am Ende entsteht ein wunderbares Gesellschaftsspiel, in dem jeder Teilnehmer seine Rolle spielt und seinen Teil zu einem reibungslosen Eisenbahnbetrieb beisteuert. Und weitere Abwechslung entsteht, weil nach jedem Fahrplan die entsprechenden Rollen neu vergeben werden, so dass jeder mal Lokführer, Rangierer, Dispatcher, Zugleiter oder Fahrdienstleiter spielen kann. Auf diese Weise vergeht die Spielzeit wie im Flug, und plötzlich ist ein ganzes Wochenende vorbei.

Jürgen Piffka

 


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